Pfarrerin Silke Bartel

Liebe Orschel-Hagener Gemeinde,

ich bin Ihre neue Pfarrerin und möchte mich Ihnen vorstellen. Mein Name ist Silke Bartel. Und ich freue mich sehr darauf, Sie bald kennenzulernen. Wie ich Ihnen kurz darlegen möchte, ist ein Hauptanliegen nicht nur meines beruflichen Lebens und Glaubens die Begegnung mit Menschen. Dafür habe ich u.a. verschiedene Länder bereist und dort auch gearbeitet. Die Frage, wie wir dazu beitragen können, dass Gottes Liebe im Miteinander spürbar wird, hat mich dabei oftmals vorangetrieben.

Aufgewachsen bin ich im Bergischen Land in der Nähe von Köln. Meine Heimatgemeinde ist der Altenberger Dom. Im Dom feiert sowohl die katholische Gemeinde ihre Messen als auch die evangelische Gemeinde ihre lutherischen Gottesdienste. Es ist ein beeindruckendes Gebäude mitten im bergischen Wald. Nach dem Abitur habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr im Diakonissenmutterhaus in Kaiserswerth in Düsseldorf gemacht. Dieses Jahr ganz oben unter dem Dach des Mutterhauses hat mich geprägt, mich haben die Diakonissen und ihr Leben beeindruckt: dieser Glaube, der im Leben und in der Arbeit sichtbar und greifbar wird in Krankenhäusern, Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, für alte Menschen und in vielem mehr. Hier habe ich mich entschlossen, Theologie zu studieren.

Angefangen habe ich in der Kirchlichen Hochschule Bethel, danach ging es an die Universitäten in Hamburg, Berlin, Pietermaritzburg in Südafrika und schließlich an die Kirchliche Hochschule Wuppertal.

Vielleicht noch ein Wort zu meinem Studienjahr in Südafrika: Südafrika hat eine eigene Theologie, die sich kontextuelle Theologie nennt. Der eigene Kontext ist ausschlaggebend für die Theologie, die man lebt. Sprich: wer ich bin und wie ich lebe, prägt meinen Glauben. Südafrikanische Theologie gehört zu den politischen Befreiungstheologien, die sich auf der Seite armer Menschen und unterdrückter Minderheiten, auf Seite der Frauen, Schwarzen und Homosexuellen sehen; unser Gott hat durch Mose Menschen aus der Knechtschaft in Ägypten geführt, immer und immer wieder vergibt Gott und hilft weiterzugehen, Gott hat uns Jesus geschickt, um uns zu zeigen, wie sehr er uns liebt, aber er ermahnt uns auch, uns für rechtlose Menschen am Rande der Gesellschaft einzusetzen – Glaube will doch gelebt sein! Glaube ist immer ein engagierter Glaube. Sie sehen, das Freiwillige Soziale Jahr im Mutterhaus und die Auslandssemester haben Spuren auch in meinem Glauben hinterlassen und mich darin gestärkt, weiter an einer Theologie zu arbeiten, die in unserem Leben verwurzelt ist und sich auf das lebendige Wort Gottes stützt.

Nach Abschluss des Studiums habe ich das Vikariat in der Nähe von Bonn, in Oberwinter, einer uniert-reformierten Gemeinde, gemacht. Da die rheinische Landeskirche zu dieser Zeit große Personalprobleme hatte und ich unser Nachbarland, die französische Sprache und Frankreich besser kennenlernen wollte, bin ich Pfarrerin im Elsass geworden. Zuerst bin ich Pfarrerin für Studierende am Stift in Strasbourg (das Stift ist ein evangelisches Studierendenwohnheim) geworden, danach war ich Pfarrerin in den Vogesen, in der Nähe von Colmar. Nach gut zehn Jahren habe ich mich entschlossen nach Deutschland zurückzukehren und wurde Pfarrerin in einer Gemeinde in der Nähe von Tuttlingen.  

Und nun also Orschel-Hagen! Ich freue mich sehr, zu Ihnen zu kommen! Ich komme mit meinem Kater Jericho und meinem Hund Mose. Wie Sie sich nach meinen Ausführungen jetzt sicher gut vorstellen können, bin ich sehr neugierig, Sie kennenzulernen. Sprechen Sie mich einfach an, wenn Sie mir in Orschel-Hagen begegnen. Oder laden Sie mich ein – ich komme gerne! 

Ihre Pfarrerin Silke Bartel