Totensonntag / Ewigkeitssonntag

Im Alltag wird der Gedanke an den Tod gern gemieden, im Kirchenjahr aber hat er einen festen Platz. Der letzte Sonntag des Kirchenjahres ist ein Gedenktag für die Verstorbenen, der auch die eigene Sterblichkeit mit in den Blick rückt.

Am Totensonntag sollen Menschen Trost finden, wenn im vergangenen Jahr der Verlust eines Angehörigen oder eine Trennung zu beklagen war. Zugleich erinnern die christlichen Trauertage an die Vergänglichkeit des Lebens und die Allgegenwärtigkeit des Todes. Die liturgische Farbe des Totensonntag ist schwarz – als ein Zeichen des Todes und der Trauer.

In den evangelischen Gottesdienstordnungen wird der letzte Sonntag des Kirchenjahres auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet, weil sich mit der Trauer und der Erinnerung an die Verstorbenen das Nachdenken über Tod und Leben, die Zeit und die Ewigkeit verbindet. Es werden die Namen der Toten des vergangenen Jahres verlesen. In den Predigten und Andachten kommen die Grenzen des menschlichen Lebens zur Sprache, wie auch die Hoffnung auf Leben nach dem Tod. Die liturgische Farbe des Ewigkeitssonntags ist grün - als Farbe der Hoffnung.

Viele Menschen nehmen sich am Totensonntag / Ewigkeitssonntag Zeit für die Erinnerung an verstorbene Angehörige, gehen auf den Friedhof und schmücken die Gräber mit Blumen oder Gestecken. Mit diesem Tag des Innehaltens, der Trauer und der Hoffnung schließt sich der Jahreskreis, ehe mit dem ersten Advent ein neues Kirchenjahr beginnt.