Buß- und Bettag

Der Tag klingt nach gesenktem Kopf und Trübsal. Aber der Buß- und Bettag macht vor allem möglich, mit der eigenen Schuld so umzugehen, dass ein neuer Anfang möglich wird.

Der Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag, elf Tage vor dem ersten Advent, ist Buß- und Bettag. An diesem Tag des Kirchenjahres soll Zeit und Raum sein, über Fehler und Irrwege im persönlichen wie im gesellschaftlichen Leben nachzudenken und eine Kurskorrektur oder Umkehr zu beschließen. Christinnen und Christen betrachten ihr Leben im Licht ihres Glaubens und loten aus, womit sie hadern und worauf sie hoffen. Dafür wenden sie sich im Gebet an Gott.

Als feste Größe im Kirchenjahr erinnert der Buß- und Bettag daran, dass Momente der Besinnung, der Versöhnung und der Umkehr für den Einzelnen wie für das gesellschaftliche Zusammenleben wichtig sind im Leben. In diesem Sinne hat der Buß- und Bettag - auch als Werktag - seine Bedeutung als kirchlicher Feiertag nicht verloren. Viele Gemeinden laden zu Andachten oder Gottesdiensten ein, meist am frühen Abend, um auch Berufstätigen die Teilnahme zu ermöglichen. Die liturgische Farbe des Buß- und Bettages ist lila, als Farbe der Einkehr und Buße; im Gottesdienst wird kein Halleluja gesungen.

Der Buß- und Bettag wird darum auch als der „evangelischste“ unter den kirchlichen Feiertagen bezeichnet. Im Namen „Buß- und Bettag“ soll zum Ausdruck kommen, dass es um einen Tag des Bittens und Betens um Einsicht, Vergebung und Kraft zur Umkehr geht. Damit ist der Sinn und das Anliegen des kirchlichen Feiertags befreiend - und so aktuell wie eh und je.